Stückbeschreibung «Die Zwölf Geschworenen»
Stück |
Die Zwölf GeschworenenDas Stück spielt im Geschworenenzimmer eines Gerichts in einer amerikanischen Grosstadt. Ein junger Mann wird angeklagt, seinen Vater erstochen zu haben. Zwölf Geschworene haben ein einstimmiges Urteil zu fällen, ob der Angeklagte schuldig oder nicht schuldig ist. Stimmen sie für schuldig, wird der junge Mann zum Tode verurteilt. Das Gremium setzt sich aus Menschen der unterschiedlichsten sozialen Schichten zusammen und ebenso verschieden sind ihre Charaktere. Gleich zu Beginn der Urteilsfindung stimmen sie für eine erste Bestandsaufnahme ab. Elf der Geschworenen halten den Angeklagten für schuldig, für sie sprechen die Beweise und Indizien eine eindeutige Sprache. Nur die Geschworene Nr. 8 hat ihre Zweifel und stimmt für unschuldig, sehr zum Missfallen all jener, für die der Schuldspruch reine Formsache schien. Der Prozess muss noch einmal reflektiert und besprochen werden und so erfährt das Theaterpublikum immer mehr Details zum Fall, erlebt wie nach und nach Ungereimtheiten in der Verfahrensführung auftauchen und wie die Geschworene Nr. 8 mit ihren Zweifeln nicht alleine bleibt. Die Spielvorlage zieht das Publikum einerseits durch das kriminalistische Puzzle in seinen Bann, das Stück für Stück zusammengesetzt wird und andererseits durch die Biographien der einzelnen Geschworenen, die sich beim Zuschauen mehr und mehr erahnen lassen. Je schwieriger es den Geschworenen fällt, den Fall zu „erledigen“, je unmöglicher eine objektive Haltung erscheint, umso spannender wird die Geschichte, bis sie sich schliesslich in einer letzten, überraschenden und schmerzhaften Wendung ihr Ende findet. Die Inszenierung in Wädenswil basiert auf der Fassung von Horst Budjuhn in einer Mundartübertragung von Marie-Louise Beffa. Allerdings haben wir das Stück in die frühen sechziger Jahre verlegt, um glaubhaft behaupten zu können, dass in diesem Geschworenenzimmer auch Frauen sitzen. |
Autor |
Reginald RoseReginald Rose (1920-2002) ist in New York City geboren, wo er das City College besuchte, das er jedoch vorzeitig und ohne Abschlussprüfung verliess, um als Lagerverwalter, kaufmännischer Angestellter, Werbetexter und später als Pressemann bei Warner Brothers zu arbeiten. Ab 1951 begann er für den US-Sender CBS zu schreiben. Mit «Twelve Angry Men» (Die Zwölf Geschworenen) gelang ihm 1954 der Durchbruch. Das auf einem authentischen Fall basierende Fernsehspiel wurde mit einem Emmy ausgezeichnet. 1957 schrieb Reginald Rose zusammen mit Henry Fonda, der auch die Hauptrolle spielte, eine Kinoversion, die für den Oscar nominiert wurde. Den Weg auf die Bühne fanden «Die zwölf Geschworenen» nicht in den USA, sondern 1958 in Deutschland. Der Drehbuchautor, Dramaturg und Übersetzer Horst Budjuhn schrieb eine modifizierte Bühnenfassung «für ein übernationales Verständnis», die an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt und danach an unzähligen deutschen Bühnen nachgespielt wurde. 1964 schrieb Reginald Rose eine eigene amerikanische Bühnenversion des Stücks. 1997 wurde «Twelve Angry Men» erneut für das Fernsehen verfilmt, mit einer multikulturellen Besetzung, die im Amerika der fünfziger Jahre nicht denkbar gewesen wäre. Weitere Stücke des mehrfach ausgezeichneten Autors sind «Schwarzer Montag» (1962), «Die Krise» (1967) und «Die lieben Freunde» (1980). Die Inszenierung in Wädenswil basierte auf der Fassung von Horst Budjuhn in einer Mundartübertragung von Marie-Louise Beffa. |
Regie |
Jürg Schneckenburger
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Bühnenbild |
Gustav StreichDie zwölf Geschworenen – im Glashaus – eine Herausforderung Ein spannendes Stück in einem aussergewöhnlichen Raum. |
Kostüme |
Ruth MächlerDie Bühnen- und Kostümbildnerin Ruth Mächler hat sich als professionelle Theaterfrau und experimentierfreudige Künstlerin in der nationalen Theaterszene einen Namen gemacht. Sie arbeitete fürs Opernhaus Zürich, Theater für den Kanton Zürich, fürs Jugendtheater Altdorf, Theater Momoll Schaffhausen sowie in der freien Theaterszene. Ihr Atelier ist in Luzern. Nach «Scapin» von Molière (2000) und «Der verkaufte Grossvater» von Anton Hamik (2002) ist «Die zwölf Geschworenen» (2003) bereits die dritte Inszenierung bei den Freunden des Volkstheaters Wädenswil. |
Mitwirkende auf der Bühne
Obmann (Nr. 1) | Urs Zweifel |
Geschworene Nr. 2 | Margrit Meier |
Geschworener Nr. 3 | Peter Weber |
Geschworener Nr. 4 | Beat Bachmann |
Geschworener Nr. 5 | Holger Gurtner |
Geschworene Nr. 6 | Heidi Diggelmann |
Geschworener Nr. 7 | Beat Nussberger |
Geschworene Nr. 8 | Bea Amstutz |
Geschworener Nr. 9 | Martin Fuchs |
Geschworener Nr. 10 | Helmut Wüest |
Geschworene Nr. 11 | Karin Wettstein |
Geschworene Nr. 12 | Martina Weiss |
Gerichtsdiener | Eric Kurer |
Das Theaterteam
Regie | Jürg Schneckenburger |
Bühnenbild | Gustav Streich |
Kostüme | Ruth Mächler |
Produktionsleitung | Claudia Albrecht |
Bühnenbau | Ruedi Meier, Gregor Bischof, Peter Frey, Paul Noser, Jakob Pianta, David Schildknecht |
Kasse/Vorverkauf | Markus Zollinger, Susan Beeler, Carla Billeter, Barbara Farrér, Monika Frey, Ottilie Luchsiner, Eveline Maucher, Antonio Mordasini, Ursula Mordasini, Ruth Schuler, Christina Spoerry, Kathrin Von der Lage, Astrid Weber, Gabriela Zollinger |
Licht/Ton | Hannes Brändli, Andy Schulthess |
Kostümassistenz | Franziska Lehmann |
Maske | Doris Suter, Natalie Gut, Luzia Hitz, Laura Schürch, Laura Szalatnay |
Platzanweisung | Myriam Albrecht, Kurt Billeter, Roland Fuchs, Rosmarie Hauser, Ambros Mächler, Monika Mächler, Ottilie Luchsinger, Rudolf Tschudin, Ruth Tschudin |
Presse/Werbung | Stefan Marthaler, Beat Nussberger, Kathrin Von der Lage |
Regieassistenz | Monika Mächler |
Sicherheit | Walter Streuli |