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Die Zwölf Geschworenen 2003

Stückbeschreibung «Die Zwölf Geschworenen»

Stück

Die Zwölf Geschworenen

Das Stück spielt im Geschworenenzimmer eines Gerichts in einer amerikanischen Grosstadt. Ein junger Mann wird angeklagt, seinen Vater erstochen zu haben. Zwölf Geschworene haben ein einstimmiges Urteil zu fällen, ob der Angeklagte schuldig oder nicht schuldig ist. Stimmen sie für schuldig, wird der junge Mann zum Tode verurteilt.

Das Gremium setzt sich aus Menschen der unterschiedlichsten sozialen Schichten zusammen und ebenso verschieden sind ihre Charaktere. Gleich zu Beginn der Urteilsfindung stimmen sie für eine erste Bestandsaufnahme ab. Elf der Geschworenen halten den Angeklagten für schuldig, für sie sprechen die Beweise und Indizien eine eindeutige Sprache. Nur die Geschworene Nr. 8 hat ihre Zweifel und stimmt für unschuldig, sehr zum Missfallen all jener, für die der Schuldspruch reine Formsache schien. Der Prozess muss noch einmal reflektiert und besprochen werden und so erfährt das Theaterpublikum immer mehr Details zum Fall, erlebt wie nach und nach Ungereimtheiten in der Verfahrensführung auftauchen und wie die Geschworene Nr. 8 mit ihren Zweifeln nicht alleine bleibt.

Die Spielvorlage zieht das Publikum einerseits durch das kriminalistische Puzzle in seinen Bann, das Stück für Stück zusammengesetzt wird und andererseits durch die Biographien der einzelnen Geschworenen, die sich beim Zuschauen mehr und mehr erahnen lassen. Je schwieriger es den Geschworenen fällt, den Fall zu „erledigen“, je unmöglicher eine objektive Haltung erscheint, umso spannender wird die Geschichte, bis sie sich schliesslich in einer letzten, überraschenden und schmerzhaften Wendung ihr Ende findet.

Die Inszenierung in Wädenswil basiert auf der Fassung von Horst Budjuhn in einer Mundartübertragung von Marie-Louise Beffa. Allerdings haben wir das Stück in die frühen sechziger Jahre verlegt, um glaubhaft behaupten zu können, dass in diesem Geschworenenzimmer auch Frauen sitzen.

Autor

Reginald Rose

Reginald Rose (1920-2002) ist in New York City geboren, wo er das City College besuchte, das er jedoch vorzeitig und ohne Abschlussprüfung verliess, um als Lagerverwalter, kaufmännischer Angestellter, Werbetexter und später als Pressemann bei Warner Brothers zu arbeiten. Ab 1951 begann er für den US-Sender CBS zu schreiben. Mit «Twelve Angry Men» (Die Zwölf Geschworenen) gelang ihm 1954 der Durchbruch. Das auf einem authentischen Fall basierende Fernsehspiel wurde mit einem Emmy ausgezeichnet. 1957 schrieb Reginald Rose zusammen mit Henry Fonda, der auch die Hauptrolle spielte, eine Kinoversion, die für den Oscar nominiert wurde. Den Weg auf die Bühne fanden «Die zwölf Geschworenen» nicht in den USA, sondern 1958 in Deutschland. Der Drehbuchautor, Dramaturg und Übersetzer Horst Budjuhn schrieb eine modifizierte Bühnenfassung «für ein übernationales Verständnis», die an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt und danach an unzähligen deutschen Bühnen nachgespielt wurde. 1964 schrieb Reginald Rose eine eigene amerikanische Bühnenversion des Stücks. 1997 wurde «Twelve Angry Men» erneut für das Fernsehen verfilmt, mit einer multikulturellen Besetzung, die im Amerika der fünfziger Jahre nicht denkbar gewesen wäre. Weitere Stücke des mehrfach ausgezeichneten Autors sind «Schwarzer Montag» (1962), «Die Krise» (1967) und «Die lieben Freunde» (1980).

Die Inszenierung in Wädenswil basierte auf der Fassung von Horst Budjuhn in einer Mundartübertragung von Marie-Louise Beffa.

Regie

Jürg Schneckenburger

Jürg Schneckenburger, geboren 1961 in Schaffhausen, absolvierte nach einer Primarlehrerausbildung an der Schauspiel Akademie Zürich (heute Theaterhochschule Zürich) den Studiengang Theaterpädagogik. Seit 1992 arbeitet er als freischaffender Regisseur mit Berufs- und Amateurensembles in der ganzen Schweiz. Neben seiner Inszenierungstätigkeit ist er als Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Zürich und an der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen tätig.

Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bilden Inszenierungen für das Kinder- und Jugendtheater. Für seine kontinuierliche Arbeit mit dem Jugendclub Mo Moll Theater, erhielt er 2001 den ASTEJ-Preis für Kinder- und Jugendkultur und 2002 den Carl Oechslin Preis.

Nach «Scapin» von Molière (2000) und «Der verkaufte Grossvater» von Anton Hamik (2002) ist «Die zwölf Geschworenen» (2003) bereits seine dritte Inszenierung bei den Freunden des Volkstheaters Wädenswil.

Bühnenbild

Gustav Streich

Die zwölf Geschworenen – im Glashaus – eine Herausforderung

Ein spannendes Stück in einem aussergewöhnlichen Raum.
Das Geschworenenzimmer in einem Gewächshaus – eine Aufgabe die zu lösen ist.
Schwarz ist mein Spiel-Raum im Glas-Raum – es geht um ein Todesurteil.
Nur die für das Spiel wichtigen Elemente stehen im Zentrum des Raumes.
Der Ort soll spürbar sein, aber nicht von wichtigen Aussagen und Überlegungen der Geschworenen ablenken.
Die ZuschauerInnen dürfen den Raum frei interpretieren – eingeschlossen – gefangen-befangen…

Kostüme

Ruth Mächler

Die Bühnen- und Kostümbildnerin Ruth Mächler hat sich als professionelle Theaterfrau und experimentierfreudige Künstlerin in der nationalen Theaterszene einen Namen gemacht. Sie arbeitete fürs Opernhaus Zürich, Theater für den Kanton Zürich, fürs Jugendtheater Altdorf, Theater Momoll Schaffhausen sowie in der freien Theaterszene. Ihr Atelier ist in Luzern.

Nach «Scapin» von Molière (2000) und «Der verkaufte Grossvater» von Anton Hamik (2002) ist «Die zwölf Geschworenen» (2003) bereits die dritte Inszenierung bei den Freunden des Volkstheaters Wädenswil.

Mitwirkende auf der Bühne

Obmann (Nr. 1) Urs Zweifel
Geschworene Nr. 2 Margrit Meier
Geschworener Nr. 3 Peter Weber
Geschworener Nr. 4 Beat Bachmann
Geschworener Nr. 5 Holger Gurtner
Geschworene Nr. 6 Heidi Diggelmann
Geschworener Nr. 7 Beat Nussberger
Geschworene Nr. 8 Bea Amstutz
Geschworener Nr. 9 Martin Fuchs
Geschworener Nr. 10 Helmut Wüest
Geschworene Nr. 11 Karin Wettstein
Geschworene Nr. 12 Martina Weiss
Gerichtsdiener Eric Kurer

Das Theaterteam

Regie Jürg Schneckenburger
Bühnenbild Gustav Streich
Kostüme Ruth Mächler
Produktionsleitung Claudia Albrecht
Bühnenbau Ruedi Meier, Gregor Bischof, Peter Frey, Paul Noser, Jakob Pianta, David Schildknecht
Kasse/Vorverkauf Markus Zollinger, Susan Beeler, Carla Billeter, Barbara Farrér, Monika Frey, Ottilie Luchsiner, Eveline Maucher, Antonio Mordasini, Ursula Mordasini, Ruth Schuler, Christina Spoerry, Kathrin Von der Lage, Astrid Weber, Gabriela Zollinger
Licht/Ton Hannes Brändli, Andy Schulthess
Kostümassistenz Franziska Lehmann
Maske Doris Suter, Natalie Gut, Luzia Hitz, Laura Schürch, Laura Szalatnay
Platzanweisung Myriam Albrecht, Kurt Billeter, Roland Fuchs, Rosmarie Hauser, Ambros Mächler, Monika Mächler, Ottilie Luchsinger, Rudolf Tschudin, Ruth Tschudin
Presse/Werbung Stefan Marthaler, Beat Nussberger, Kathrin Von der Lage
Regieassistenz Monika Mächler
Sicherheit Walter Streuli